Hörpfade zur NS-Geschichte der Regionen Dachau und Mauthausen – Gusen – St. Georgen
NS-Geschichte und ihre Nachwirkungen als Podcasts hörbar machen. Ein einwöchiger Workshop in der Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen und Radio FRO vom 1.3. bis 6.3.2020.
Hörpfade binational
Sind die deutsche Kleinstadt Dachau (bei München) und die österreichischen Gemeinden Mauthausen, Langenstein und St. Georgen/Gusen Orte wie alle anderen? Wie gehen Regionen mit ihrer NS-Vergangenheit um? Die NS-Geschichte Dachaus und der Region Mauthausen-Gusen-St.Georgen und ihre Aufarbeitung standen im Mittelpunkt der Projektwoche Hörpfade binational von 25. – 30. Juni 2019 in Dachau. Dort waren TeilnehmerInnen aus Deutschland und Österreich vor Ort und sind auf erstaunliche Geschichten gestoßen. Die österreichischen TeilnehmerInnen haben zuvor eine 2-tägige ReporterInnen-Schulung bei Radio FRO absolviert. In Tandems wurden bei der Projektwoche Hörbeiträge produziert, die es zum Nachhören gibt.
Die Hörpfade gehen 2020 in die nächsten Runde unter Beteiligung von Radio FRO als Kooperationspartner.
Von 1. – 6. März 2020 wurde von 23 Personen aus den Regionen gemeinsame Audiobeiträge produziert. Mit dabei waren Schüler*innen der HAK Perg, Studierende der Universität der Bundeswehr München und interessierte Menschen aller Altersgruppen aus den Regionen Dachau und der Bewusstseinsregion.
Zu den verschiedenen Themen wurde recherchiert, Interviews geführt, Texte gesprochen, Geräusche eingebaut und die Sendung im Studio von Radio Fro und vom ORF produziert. Begleitet wurden die Teams von den Mediencoaches Judith Schönicke und Bernhard Jugl vom Bayerischen Rundfunk und von Michael Diesenreiter und Roswitha Krüll von Radio Fro. Wissenschaftlich wurden die Beiträge von der KZ-Gedenkstätte Mauthausen begleitet.
Folgende Beiträge sind entstanden:
- Dachau und Gusen-Mauthausen: Vergessene Verbindungen
- Mein Großvater, ein Täter?
- Stollensystem „Bergkristall: Von Tatsachen und Legenden“
- Kann man „unbeteiligt“ sein? Das Stollensystem „Bergkristall“ St.Georgen / Gusen und die Öffentlichkeit
- Gusen – zwischen Vergessen und Erinnern
- Bahnhof Lungitz: Wie findet die Asche einen würdigen Gedenkort?
- Tabuthema Lagerbordell
- Die Mühlviertler Menschenhatz Dachau und Mauthausen: Ein Dirndl, das verbindet
Die Beiträge wurden am Freitag, den 6. März 2020 präsentiert. Der Einladung sind auch internationale Gäste gefolgt: Frau Ruth Jachertz von den Bayerischen Volkshochschulen und Ksenija Pointner von der Volkshochschule Dachau Land.
Herr Ulrich Fritz von der Geschäftsstelle des Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe.
Vom Bayrischen Rundfunk durften wir Frau Isabella Schmied begrüßen.
Das Projekt Hörpfade fand im Rahmen eines transnationalen Leaderprojekte statt und wurde von der Europäischen Union, Bund und Land gefördert.
Die Beiträge aus Dachau sind bereits auf der Klingenden Landkarte www.klingende-landkarte.de und die Beiträge aus der Bewusstseinsregion sind auch bald zu hören.
St. Georgen / Gusen, 9.3. 2020, Mag.a Andrea Wahl, MBA