Das Brucknerhaus Linz widmet sich am 10. März, 19:30 Uhr, mit der Uraufführung von Hanni, einem szenischen Monolog mit Musik, einem bedeutenden Stück Erinnerungsgeschichte und einem Herzensprojekt: Am Tag ihres 99. Geburtstags und im Jahr, in dem sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen sowie seiner Nebenlager Gusen I, II und III zum 75. Mal jährt, kommt im Großen Saal des Brucknerhauses die Geschichte der Hanni Rittenschober auf die Bühne. Es ist die Geschichte einer wichtigen Zeitzeugin und zugleich eines exemplarisches Frauenschicksals des 20. Jahrhunderts.
Mit ihrem Vater wurde Hanni Rittenschober gezwungen, beim Bau der Baracken für das Konzentrationslager Gusen mitzuarbeiten. Später sah sie dann, was darin vorging und wurde Zeugin der ‚Mühlviertler Hasenjagd‘. Ihre mutigen Versuche, den Häftlingen zu helfen, waren allerdings wenig aussichtsreich. Hanni Rittenschobers Mann kehrte 1947 völlig verändert aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Da er alles vertrank und verspielte, musste Hanni allein darum kämpfen, die sechs Kinder durchzubringen. Der oberösterreichische Erfolgsautor Franzobel hat aus dieser realen Biographie im Auftrag des Brucknerhauses ein Monodram für die prominente Schauspielerin Maxi Blaha gemacht, zu dem der gebürtige Linzer Gerald Resch die Musik beisteuert. Die von Alexander Hauer, renommierter Regisseur und künstlerischer Leiter der Sommerspiele Melk, inszenierte Uraufführung von Hanni findet auf den Tag genau am 99. Geburtstag der ‚Titelheldin‘ statt und zeigt die große Geschichte aus der Perspektive kleiner Leute, deren unerschütterliche Kraft und Lebensmut vorbildlich sind.